haus 2

Linda sieht aus dem Fenster ihrer Wohnung auf die darunter liegende Geschäftsstraße, mit wenigen in ihr gehenden Menschen zeigt sie sich, seit zwei Stunden schon, an diesem späten Nachmittag in einem angenehmen Sommer.

 

Linda geht gern in diese Straße, manchmal hat sie Angst vor den Menschen dort, weil sie deren Pläne nicht kennt und nicht weiß, ob sie Linda etwas Böses antun wollen.

 

Das Telefon läutet, Linda geht zum Sekretär, auf dem dieses steht, „hallo, Linda Barres“, meldet sie sich. Langsam nähert sie sich wieder dem Fenster, an dem sie gestanden hat. „Denzel ist mein Name, Denzel 2 Goring, morgen werden wir uns sehen, Linda, in ‚groß 1’.“

 

Linda kann Denzel nicht mehr antworten, er hat das Gespräch beendet.

 

Wer ist er, Denzel, der ihre Angst berührt hat? Linda schaut aus dem Fenster das sie wieder erreicht hat.

 

Auf ihrer geliebten Geschäftsstraße erkennt Linda von ihrem Fenster aus jetzt einen Mann, der zu ihrer Wohnung hoch schaut und einen kleinen Gegenstand in seiner Hand hält, ein Handy vielleicht. Ein kariertes Jackett trägt er, passend dazu eine Barett in dem gleichen Design. Aus einiger Entfernung nähert sich diesem Mann eine zweite gleich gekleidete Person mit immer gleich großen Schritten, die wohl bedacht sind, Besitz von der Straße ergreifend, unwirklich, und doch bewegt sich jemand so.

 

„Linda, ich bin da“, Friedo, ihr Lebenspartner, plötzlich steht er hinter ihr, seine Ankunft in ihrer gemeinsamen Wohnung hatte still vollzogen, unbemerkt von ihr. „Warum kommst du so leise herein? Willst du dein Ankommen heute geheim halten?“ Linda reagiert panisch, Friedo umarmt sie Linda, kürzer als sonst und eher wie eine Menschenmaschine.

 

„Denzel, hat er angerufen, Linda?“ „Ein Denzel rief an, wer ist er, Friedo, was ist geschehen?“ Friedo ist anders, verändert seit Wochen schon. In Linda ereignet sich die dunkelste aller ihrer Ängste, dieses Gefühl, verlassen zu werden von Friedo, vielleicht in der Zukunft, die in dem Augenblick, der diesem Augenblick folgt, beginnt.

 

„Wir sind ausgewählt, Linda, in vier Tagen ziehen wir um nach ‚groß 1’, pack deinen Koffer, wir bleiben dort drei Monate, unsere gesamte andere Kleidung wird uns nachgesandt.“

„Nach ‚groß 1’? Du meinst die neue Stadt, die gebaut wurde für das Experiment :

 

 

die zukunft kommt sicher, werdet ihr es dann auch sein, liebe Mitbürger,

kommt nach groß 1,

und ihr werdet eure zukunft beherrschen

 

 

 „Ja, meine Liebe, dieses Experiment meine ich, wir sind ausersehen, an dem Experiment teilzunehmen, es wird gut sein für uns, wir werden unsere Unsicherheit ablegen und sorglos weiterleben, ohne jegliche Angst, ich werde zum Stellvertretenden Direktor in meiner Firma befördert, wenn wir zurückkommen, wir bleiben drei Monate in ‚groß 1’. Eine außergewöhnliche Karriere liegt vor mir, Ansehen werden wir haben, ich bekomme viel Geld, Luxus können wir uns leisten, ein Haus kaufen wir, wir sind dann frei!“

 

„Niemand weiß, wo sie liegt, die künstlich angelegte Stadt, Friedo.“ „Ich weiß es, Linda, das genügt.“

 

„Und wir kommen nach drei Monaten wieder hierher in diese Wohnung, Liebster?“ „Ja, meine Gute“, Friedo lässt sein ihm zueigenes Lächeln erstarren, „wir werden ‚groß 1’ wieder verlassen, vertrau mir“, ein Unterton der erbarmungslosen Art erreicht Linda, in ‚groß 1’ wird alles gut werden, daran klammert sie sich, sicher.

 

Am Morgen des Aufbruchs nach ‚groß 1’ teilt Friedo Linda die exakte geographische Lage der Experiment-Stadt mit, der Stadt der Hoffnung. Nah liegt sie an ihrer jetzigen Wohnung, so kommen Linda und Friedo auch nach einem kurzen Fußweg dort rasch an.

 

Kariert, blau, rot und grün kariert sind Jackett und Barett der Person, die Friedo und Linda zu einem kleinen Tor am Eingang der Stadt winkt. ‚Denzel 2’ steht auf dem Namensschild dieser Person, damit sie eine Identität hat und die damit verbundene Berechtigung, hier in ‚groß 1’ den ausgesuchten Gästen die Erlaubnis zu erteilen, ihr Verhalten einer Veränderung zu unterwerfen.

 

„Friedo, du wohnst mit Linda in ‚haus 2’ “, loyal umarmt er Friedo, „alter Freund“, fügt er hinzu. Friedo führt Linda eine schmale Straße hinunter, „am Ende der Straße liegt unser ‚haus 2’, Linda“, Friedo kennt sich also hier schon aus.

 

In orangefarbenen, grell leuchtenden Buchstaben weist sich ein jegliches Haus in dieser Straße aus als ‚haus 2’, Haus für Haus trägt diese Bezeichnung in einem geraden Schriftbild über seiner Haustür, in der Mitte einer jeden Haustür leuchtet ein lilafarbenes sechseckiges Feld auf.

 

Jedes Haus haftet an dem ihm folgenden Haus, Zwischenräume sind nicht erlaubt. Linda sieht Friedo an, unsicher werden ihre Schritte: „Wer hat so etwas entworfen?“ „Sie, die uns leiten, die uns zur Seite stehen, vertrau mir, meine Liebe“, Friedo fasst hart an Lindas Arm, „wir sind da“. Dann beginnt Friedo zu schweigen.

 

 

„L“ und „F“, die stark gekürzten Vornamen dieses Pärchens stehen auf dem in Lila leuchtenden Schild, auf dem auch ein Türschloss aufgemalt ist, schwach und weiß leuchtend. Eine Attrappe ersetzt also das Schloss der Haustür, folglich gibt es auch keinen Haustürschlüssel. Wie von heimlicher Hand öffnet sich die Haustür, ein Mann und eine Frau, gekleidet in den hier identischen karierten Jacketts, begrüßen Friedo und Linda: „Fügt euch ein, dies ist ‚haus 2’, einzigartig unter allen Häusern in dieser Straße“, meldet der Mann.

 

Weich, normal, anmutig sind die Schritte der Frau, der karierte Mann hat einen staksigen Gang, wie gelenkt, sein Gesicht hat jemand dem menschlichen Angesicht nachgebildet, unnahbar, glatt, makellos, unlebendig. Linda streicht über seine Wangen.

 

Sie hat die Gabe, ihre Angst wahrzunehmen und die Angst anderer Menschen.

 

Später, in drei Monaten, werden Linda und Friedo ihre Unsicherheit und ihr Bangen um eine gesicherte Zukunft abgelegt haben, Linda ringt um das Erkennen eines Sinnes, hier zu sein. Luxus, den werden sie und Friedo haben, später.

 

Was besitzen sie hier? Karierte Menschen umgeben sie und die Weisung, sich einzufügen in ein nicht abschließbares Haus, in ein Leben, kontrolliert von Fremden, von Unvertrauten. „Hier wirst du ein neues Leben beginnen können“, ‚Maura 8’ steht auf dem Namensschild der Frau mit dem anmutigen Gang, die zu Linda spricht, „Du heißt ab morgen ‚Linda 39’, sieh nicht zurück in dein altes Leben, niemals!“ Jemand hat ‚Maura 8’ gesandt.

 

„Wer hat dich entsandt zu uns in dieses Haus, ‚ Maura 8’ ?“ Linda fragt sie und erkennt. „Jemand, er wohnt in ‚haus 3’, du darfst nicht mehr fragen, das ist hier verboten.“

 

„Tu, was sie sagt, Linda“, Friedo, der sein Schweigen bricht, ist also auch ein Anweiser, „dann werden wir hier glücklich.“

 

„Du hast mal eine Schuld auf dich geladen, ‚Linda 39’, deswegen bist du hier.“

 

Denzel, sein Blick weicht nicht von Linda.

 

‚Denzel 2’ weiß mehr von Linda als sie selbst je gewusst hat. „Nein, ‚Denzel 2’“, Linda erkennt langsam das Spiel, in das sie hier einsteigen soll. Diese Erkenntnis gibt ihr eine gewisse Macht.

 

„Du b i s t schuldig, meine liebe Linda“, Friedo spricht sein Urteil, „hör auf das, was ‚Denzel 2’ und ‚Maura 8’ dir sagen.“ „Wir werden bei euch sein, Linda, wir kommen ungerufen, wir sind da, Friedo wird sich ‚Friedo 1’ nennen dürfen.“

 

 Zufrieden lächelt Friedo: „Ich hole den Sekt.“

 

„Du kannst hier auch verreisen, ‚Linda 39’ “, ‚Denzel 2’ zeigt nach Süden, „dort liegt unser Bahnhof, „du bist hier frei, du wirst dich anfreunden mit anderen Bewohnern von ‚groß 1’, wir suchen dir diese Bewohner aus.“

 

Friedo kommt mit Sekt herein, serviert auf einem karierten Tablett. „Deine einzige Pflicht ist es, hier glücklich zu sein, Linda“, Friedo reicht ‚Maura 8’ und ‚Denzel 2’ ein Glas Sekt, dann bekommt auch die zukünftige ‚Linda 39’ ein Glas davon, „ auf unser neues Leben, unsere Vergangenheit möge uns verlassen, hier sind wir beschützt, wir werden für immer hier bleiben.“

 

„So soll es sein“, Lindas Hand mit dem Sektglas zittert ein wenig. Täuschen wird Linda diese drei Personen, damit rechnen ‚Maura 8’, ‚Denzel 2’ und ‚Friedo 1’ nicht.

 

In diesem gestohlenen Leben will Linda nicht bleiben.

 

„Ich habe wohl meine Schuld verdrängt?“ Linda gesteht und bittet um ein weiteres Glas Sekt, „Gleich schaue ich mir ‚groß 1’ an, ja, ich vertraue euch, Ihr werdet mich schützen, doch vor wem und vor was ?“

„Nur diese eine Frage erlauben wir dir noch“, großzügig redet ‚Denzel 2’, „vor der Strafe für deine Schuld.“

Lindas einzige Schuld besteht darin, nicht schuldig geworden zu sein, und vor der Bestrafung für ihre Nichtschuld soll sie geschützt werden? Sie soll ein schlechtes Gewissen haben, gefügig soll sie sein, von diesem Augenblick an. „Wovor wollt ihr mich noch bewahren, meine erfahrenen Wächter?“

 

„Vor Zweifeln, du wirst hier ohne Sorgen sein, vor Plänen, die unnütz sind, bewahren wir dich, du wirst bei uns einen festen Tagesablauf haben, Trauer wirst du nicht mehr fühlen, Konflikte in dir existieren nicht mehr, bei uns bist du geborgen, und: wir bewahren dich vor der Frage nach dem Sinn deiner Existenz in ‚groß 1’“, ,Maura 8’ beendet ihre Rede.

 

Friedo, er hat sie, seine Liebste, seine Linda, verraten. Diese Erkenntnis verrät sie Friedo nicht, die Erkenntnis ist ihr kostbarster Besitz in dieser Einsamkeit. „Du willst also nur das Gute für mich, Friedo“, Linda sieht Friedo mit trauernder Ruhe an.

 

Nach dieser Aussage der ‚Linda 39’ zeigen die anderen Anwesenden eine entspannte Körperhaltung und verlangen nach weiterem Sekt, diesmal ist er blutrot, die Nummern ‚2’, ‚8’ und ‚1’ haben also doch noch Gefühle.

 

 

 „Der Chef meiner Firma ist auch hier, Linda, wir arbeiten von hier aus, das haben wir schon organisiert“, Friedo breitet seine künftige Zeit aus.

 

„Ich sehe mich mal in der Stadt um, bin nachher zurück,“ Linda verlässt ‚haus 2’ durch die sich wiederum selbst öffnende Haustür. Kontrolle herrscht überall, also beherrscht sie auch die Menschen, die gern über die Kontrolle herrschen wollen.

 

Auch das Schlafzimmer ist bestimmt bewacht, auch der Liebesakt? Ist er Pflicht hier? Ist er verboten?

Kontrolle, die alles verneint, kann nicht überleben, weil in ihr selbst kein Leben mehr existiert, Linda ist sich sicher, sie beobachtet in dieser künstlichen Stadt viel. Langsam geht sie durch die Straße, die sie mit Friedo gekommen ist, biegt ein in eine Nebenstraße, auch hier heißt jedes Haus ‚haus 2’.

 

Eine große Bildschirmwand entfaltet sich in einer anderen Straße in der Nähe, orangefarbene Buchstaben fügen sich auf dieser Wand zusammen zu der Bezeichnung „weltbahnhof“, das Wort bleibt stehen, gleichzeitig fährt ein Zug ab, schnell fährt er fort, stahlblau erstrahlen seine Wagen. Linda geht nah an die Zugwand heran, in den Wagen sitzen Menschen, wenige nur, steif, teils kariert gekleidet, sie essen und schauen nach draußen.

 

Über den Straßen, die Linda bisher gesehen hat, spannt sich nun ein von Menschenhand hergestelltes schwarzes Dach aus Kunststoff, von ihm geht ein wunderschöner Glanz aus.

 

„Unsere Züge verbinden unser geliebtes ‚groß 1’ mit den wichtigsten Metropolen der Welt“ verkündet der Sprecher des Bahnhofsvideos.

 

Einem anderen Bewohner begegnet Linda, er heißt Johnny 113, sein Namensschild verrät es, freundlich grüßt er und unverbindlich. „Ich gehe zum Bahnhof“, versucht Linda, mit ihm ein Gespräch anzufangen.

„Kann sein“, sagt Johnny und ist schon gegangen.

 

Eine lange Mauer erscheint auf der Videowand, gewunden, schön anzusehen, auf ihr laufen Menschen hin und her, Treppen führen zu einem höher gelegenen Teil der begehbaren Mauer, „besucht Peking“, lädt die Lautsprecherstimme ein, die Chinesische Mauer ist unvergleichlich in unserer Welt.“

 

Bilder von Paris folgen der Peking-Mauer.

 

 

 

 

In seiner Erhabenheit bietet sich nun der nächtliche Sternenhimmel auf dem schwarzen Kunststoffdach über Lindas Haupt dar, ohne Übergang gehen in einer einzigen Sekunde die Sterne auf, untersagt ist eine wohlige Dämmerung.

 

Auf der Bildwand des Bahnhofs zeigen sich die Pyrenäen, dann der Himalaya, erläutert von der Stimme des unsichtbaren Sprechers.

 

Dann erscheint eine Wüste, wie sie heißt und wo sie liegt, sagt der Sprecher nicht. „Sie sind neu hier?“ fragt ‚Leon 99’, als Linda den Bahnhof erreicht. An Leon sieht sie eine rührende nachtschwarze Empfindsamkeit.

 

„Wollen sie verreisen?“ Leon zeigt zu den Sternen, „Ich hoffe, sie hier noch einmal zu sehen, Linda, wenn ich fröhlich bin, traurig sein darf ich nicht, bis morgen.“

 

Sie bewegen sich, die Kunststerne, ihr Tempo schreitet schneller fort als die wirkliche Nacht es den wirklichen Sternen gestattet, die nicht erschaffen wurden von Controllern in ‚groß 1’.

 

Ja, Linda wird fliehen, ihre geliebten wahren Sterne wieder sehen, sie wird es schaffen.

 

Am Bahnhof angekommen, bietet er sich dar als ein Platz mit vielen Stühlen, die vor der Bildwand stehen und mit einem Bahnhofsbesucher, dem Linda zuwinkt , er nähert sich ihr, „ ‚Howard 112’, wo fahren die Züge ab? Ich bin Linda“, eine einzigartig vollzogene Annäherung zwischen diesen beiden sensiblen Menschen. „Nirgendwo fahren sie ab“, flüstert ihr ‚Howard 112’ zu, „es gibt keinen Bahnhof, es gibt keine Fahrkarten“, er geht, „bis morgen.“

 

Linda bleibt allein zurück, auch die Sterne verweilen nicht, sehr rasch ändern sie ihre Position, der konstruierte Nachthimmel lügt, das ‚Kreuz des Südens’ erscheint, niemals kann man es sehen in diesen nördlichen Breiten. Ein Zug kann nicht bestiegen werden, die Verbindung zur anderen Welt da draußen fehlt, jemand hat sie abgeschnitten.

 

Linda geht zurück zu ‚haus 2’, Friedo umarmt sie mit einer Kühle, die er sich angeeignet hat.

„Lass uns schlafen gehen, wir sollten es bis spätestens 0.00 Uhr tun“, er schaut auf seine Armbanduhr, legt Linda ein rosa farbenes Buch vor, „hierin ist unser Wochenplan aufgeschrieben, du musst ihn morgen lesen.“

 

 

 

„Gern“, Linda nimmt langsam Abschied von Friedo, der ihre Täuschung nicht wahrnimmt.

Sie begeben sich zu Bett, zu Beginn der Mitternacht nähern sie sich einander, Friedo beginnt das Liebesvorspiel, kalt, geplant, Linda geht ebenso herzlos auf sein Nichtliebesspiel ein, sie schlafen miteinander, die Tür ihres Schlafzimmers öffnet sich lautlos einen Spalt, dezent, aber den Akt der Nichtliebe noch heftiger zerstörend, und ‚Denzel 2’ meldet leise ein O.K. an eine Person im Hintergrund, da ist noch jemand.

 

Ihren Akt beenden Linda und Friedo, „heute warst du besonders bei der Sache, technisch perfekt, es wird uns hier gefallen“, Friedo glaubt an sich.

 

„So lange hast du es noch nie gekonnt, Friedo, perfekt“, Lindas Erregung vor Minuten war gelogen.

Der nächste Tag kommt, ‚Denzel 2’ und ‚Maura 8’ haben ihren Dienst bei Linda und Friedo noch nicht angetreten, sie allein bestimmen, wann sie kommen.

 

„Ich gehe in die Stadt, kaufe mir Schuhe“, sie bricht auf. Linda kauft Schuhe ein, rosafarben sind sie, geht langsam durch die Straßen.

 

‚Howard 112’ begegnet ihr, er lädt sie zum Kaffee ein, Linda weiß nicht, ob sie ihm vertrauen kann. Sie tut es, er hat ihr gestern auch das Geheimnis des Bahnhofs verraten. „Ich gehe fort“, sagt sie Howard. „Geh sofort, sonst gelingt dir die Flucht nicht mehr, niemals mehr.“ „Leb wohl, mein lieber Howard“, äußerst leise spricht sie zu ihm.

 

Linda geht dann zum Tor, durch das sie gestern mit Friedo gekommen war.

 

„ ‚Denzel 2’, guten Tag“, begrüßt Linda ihn. Wer hat ‚Denzel 2’ sein Leben gestohlen?

 

Wie heißt diese Person, die Denzel das angetan hat, wo wohnt sie?

 

Diese Fragen stellt sich Linda, geheim, unentdeckt. Noch.

 

„Denzel, was ist mit dir geschehen?“ Linda fasst seine Hand, hält sie zart fest. Tränen treten in Denzels Augen, gerührt ist er von Lindas Gefühlen, die nur ihm alleine gelten.

 

„Ich darf es nicht sagen“, flüstert ‚Denzel 2’.

 

„Hast du sie hier bekommen, lieber Denzel, deine Sicherheit?“ weich spricht Linda, „auch du hast keine Schuld, mein Lieber.“ „Nein“, Denzel weint, „da bin ich sicher.“ Linda berührt Denzels Seele, die noch nicht verloren gegangen ist, so ist alles getan, und Denzel weiß, dass er etwas fühlt, „Du willst gehen, Linda?“„Ja, Denzel, darf ich?“

 

„Geh, ich schau nicht hin, Linda, ich komme nach, eines Tages. Linda, das Geheimnis liegt in ‚haus 3’, aber ich weiß nicht, wo es steht, nur ganz wenige von uns Controllern wissen es, Friedo weiß es.“

 

Denzel bleibt zurück, Linda besitzt rosafarbene Schuhe.